Palästinensisches Museum

Den Tag begannen wir mit einem Abstecher zum palästinensischen Museum in der American Kolonie, welches nur ein paar Meter von unserem Hotel entfernt war.

Das luxuriöse American Colony Hotel

Das Museum war eine Empfehlung einer netten Muslimen, die wir zwei Tage zuvor auf der Straße kennengelernt hatten. Sie sprach perfekt deutsch und wie sich herausstellte, lebte sie mehrere Jahre in Deutschland und unterrichtet die deutsche Sprache. Der Besuch des Museums war äußerst interessant und gab uns Einblick in die Geschichte, Kultur und Tradition der palästinensischen Bevölkerung.

Die Zeit verging viel zu schnell und plötzlich fiel mir ein, dass wir ja noch keine Unterkunft für die nächsten Tage hatten und ein Auto wollten wir auch noch mieten.
Bloß kein Stress – ist ja schließlich Urlaub! Und wie aus heiterem Himmel standen wir auch schon vor einer Travel Agency und fragten nach einer Unterkunft am Toten Meer. Nun ja, kein einfaches Unterfangen, denn durch die Feiertage bzw. Ferien der Juden sind unzählig viele unterwegs und alles ist ausgebucht! Und jetzt? – Wer kann schon 3 netten Ladies aus Deutschland widerstehen!? Der nette ältere Herr, dem die Agency gehörte, fand eine aufmerksame Zuhörerin in Lena, die die Geschichten über das Zusammentreffen mit dem Dalai Lama und dem Papst interessiert verfolgte. Marion glänzte mit ihrem schönsten Lächeln und ich teilte einem überaus freundlichen jungen Mann mit verführerischem Augenklimpern unsere Nöte mit. Na, was meint ihr? Na sicher – wir bekamen eine Unterkunft in einer paradiesischen Oase in unmittelbarer Nähe zum Toten Meer! Freudestrahlend und glücklich schritten wir über zur nächsten Aktion: Auto mieten.

Unerschütterlich stolzierten wir zur Autovermietung Eldan (dies war ein Tipp für günstige Konditionen) und bekamen direkt einen Dämpfer: ohne Reservierung kein Auto! So mussten wir doch zum etwas teureren Avis – aber schon am nächsten Tag, wie gewünscht, konnten wir unseren Kia abholen! 🙂

Jetzt konnten wir durchatmen – die Formalitäten waren erledigt und es blieb noch Zeit für einen Besuch in Yad Vashem, der Holocaust Gedenkstätte. Wir gingen durch die luxuriöse Einkaufsmeile, die Mamilla Mall, gewannen einen ersten Eindruck und waren uns einig, später noch einmal hierher kommen zu müssen, und kamen auch schon zur Haltestelle des Doppeldeckers Nr. 99, den wir für unsere Fahrt vorgesehen hatten. Doch leider kein Bus und keiner, der uns weiterhelfen konnte. Und da war er wieder – der Engel, der aus heiterem Himmel seine helfenden Flügel ausstreckte! Es rief jemand von irgendwoher meinen Namen – der Taxifahrer, der uns bereits in Bethlehem betreut hatte :-)) Flux saßen wir im Taxi und in Nullkommanichts standen wir in dem riesigen Areal von Yad Vashem.

Holocaust Museum
Janusz Korczak und die Ghettokinder
Denkmal an die getöteten Kinder
Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten

Sehr ergriffen und von schwermütigem Gefühl erfüllt, wandelten wir durch das Museum, die Halle der Erinnerung, die Allee der Gerechten unter den Völkern und das Denkmal für die Kinder. Obwohl man um die Geschichte weiß, ist man immer wieder zutiefst bewegt und niedergeschlagen.

Tal der Gemeinden

Auf der Bahnfahrt zurück zur Altstadtblieb uns Zeit, das Gesehene zu verdauen und wieder positive Energie zu sammeln. Unsere Mägen hingen auf halb acht und so setzten wir uns in der Mamilla Mall unter einer der vielen Laubhütten, die die Restaurants und Lokale errichtet hatten, und schlemmten – um uns herum ein buntes Treiben sehr lebhafter jüdischer Familien!

Mamilla Mall

Wir ließen uns von der Betriebsamkeit anstecken und machten eine Shopping Tour durch die vielen tollen Geschäfte der Mall. Zum krönenden Abschluss fuhren wir noch auf die Dachterrasse des pompösen Mamilla Hotels und ergötzten uns an dem traumhaften Blick hinüber zur nächtlich beleuchteten Davidzitadelle und den Lichtern der Stadt!

Kategorien: Jerusalem

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