Wüstenlandschaft
Nachdem wir nun schon einen Tag länger als geplant Jerusalem erkundet hatten, fuhren wir mit unserem Mietwägelchen auf der 1 und der 90 durchs Westjordanland zum Toten Meer. Sobald wir aus der Stadt hinausfuhren, wurde die Vegetation immer karger und trockener – kein Wunder, denn wir fuhren durch die judäische Wüste. Es dauerte nur eine halbe Stunde und wir gelangten zum Toten Meer, dem ca. 900 km2 großen Salzsee.
Hier änderten sich auch die Temperaturen merklich – ohne viel Bewegung kamen wir ins Schwitzen. Auch der Fahrtwind war keine Abkühlung, so dass wir fortan die Fenster geschlossen halten würden und die Klimaanlage ihr Bestes geben müsste. Hier waren wir 428 m unter dem Meeresspiegel, der tiefste Ort der Erde.
Bevor wir in unsere neue Unterkunft eincheckten, besuchten wir die berühmten Höhlen von Qumran. Hier wurden die zw. 250 v. Chr. und 40 n. Chr. geschriebenen Schriftrollen aus dem antiken Judentum (auch Qumranschriften) zw. 1947 und 1956 in elf Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran entdeckt – darunter die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften. Zunächst fanden wir Abkühlung in einem klimatisierten Gebäude, in dem wir uns einen Film über die Geschichte Qumrans anschauten, doch als wir dann wieder hinaustraten ins gleißende Licht, prallten wir regelrecht vor eine Hitzewand! So, auf zu den Höhlen!
Von unten konnte man die ersten 4 bereits sehen und es führte zu einer von ihnen ein schmaler Weg hinauf. Ja, ist zu machen, sieht eigentlich zu einfach aus! Lena und ich schauten uns an und waren uns einig, eine kleine Klettertour zu einer entfernteren Höhle zu starten! Marion war gar nicht begeistert, schimpfte, wir wären ja verrückt, und wartete unten auf uns. Ein bisschen kraxeln und klettern war genau das richtige – schließlich hörten wir Marions Rufe nicht mehr; nachdem sie gesehen hatte, dass ein älterer Herr fast abgerutscht wäre, erstarrte sie vor Sorge. Wir bekamen erst mal Mecker, als wir zurückkehrten 🙁 Ganz schön „bekloppt“ bei der Hitze so eine Tour! Wir waren kleddernass und der Hitzschlag war vorprogrammiert 🙂
Jetzt erst mal einchecken in die paradiesische Ruheoase (sehr zu empfehlen: Kalia Kibbutz Hotel) und eine erfrischende Kaltschale genießen! Wir hatten ein tolles Apartment mit Terrasse und Garten – „Das haben wir uns verdient!“ war in solchen Momenten der freudigen Erregung von Marion zu hören 🙂 Und wir stimmten mit schallendem Gelächter zu!
Nach einer kleinen Pause stülpten wir uns die Badesachen über und fuhren zum Kalia Beach, um uns auf dem Toten Meer treiben zu lassen. Die berühmte Leseposition, die man von diesem Salzsee kennt, haben wir ohne Probleme nachvollziehen können – es geht kaum anders! Wenn man irgendwo frisch rasierte Stellen hatte oder sogar eine kleine offene Stelle als Überbleibsel einer Blase, so wie wir, dann hielt man es nicht lange im Wasser aus, weil es zu sehr brannte. Man spürte den mächtigen Salzgehalt fast in jeder Öffnung 😉 Von einer ersehnten Abkühlung konnte auch nicht die Rede sein! Doch ein kleines Schlamm-Peeling gönnen wir uns noch! Hi, hi! 🙂
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